Martin Hertrampf
Горизонт
ein fotografischer Essay

Mit dem Instrumentarium der klassischen s/w – Fotografie entstand in den Jahren 1993 – 2004 die vorliegende Arbeit. Fotografiert mit einer russischen Panaoramakamera in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, ergänzt um einen Text, der die Geschichte dieser Kamera einbettet in den Zeitkontext ihrer Entstehung.

Die Struktur des Buches folgt literarischen Erzähltechniken: Kapitelüberschriften als Chiffren des Erzählens entlang der eigenen fotografischen Geschichte, Bildwiederholungen als Kehrvers, Leerstellen und Bildzitate als Verweis auf das Prologhafte dieser Arbeit.

Geplant sind weitere Bücher entlang größerer Bildthemen, denen ich bei ausgedehnten Aufenthalten in diesen östlichen Lebenswelten über zwei Jahrzehnte gefolgt bin: Portraits von Kriegsüberlebenden, die Erzählung einer Festkultur als Staatsdoktrin, das Portrait einer gebrochenen Landschaft, die Geschichte einer sterbenden Sprache in Bildern.

Dieses hier vorliegende Buch bildet einen Prolog, einen Auftakt. Keiner der oben benannten Arbeiten direkt verpflichtet, entstanden mit der Panaramakamera „Горизонт“ (dt. Horizont) ein Konvolut von Bildern, das in eigener breiter Bildsprache Räume eher öffnet als erklärt. Und wer das Glück im Bild nicht gesehen hat, hat wenigstens das Schwarz gesehen. (Chr. Marker)

Dresden, März 2021