Ausstellung „Polish Summer“ ab 26.10.2018


27. Okt – 07. Dez 2018
Kunsthaus Raskolnikow, Dresden

Polish Summer Pressefoto
Polish Summer Pressefoto © Tomasz Lewandowski


Fotoausstellung POLISH SUMMER von Tomasz Lewandowski in der Galerie Raskolnikow


Ausstellung im Rahmen der Polnisch-Deutschen Kulturtage

POLISH SUMMER ist eine fotografische Analyse aktueller gesellschaftlicher Prozesse und Zustände vor dem Hintergrund der Neugründung Polens vor 100 Jahren. Autor ist der junge Fotograf Tomasz Lewandowski, der in Polen geboren und aufgewachsen ist, aber seit einiger Zeit in Deutschland lebt, wo er sein Fotografie-Studium an der renommierten Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle absolvierte.

Für die Serie „Polish Summer“ reiste Tomasz Lewandowski durch ganz Polen. Seine Fotografien, von kurzen Texten begleitet, zeigen einerseits Szenen aus dem Alltag, anderseits politisch und historisch relevante Orte und Objekte im Polen der Gegenwart. Weil er sowohl in Polen als auch in Deutschland zu Hause ist, betrachtet Tomasz Lewandowski seine Heimat aus einer ganz eigenen Perspektive. Er sieht sein Heimatland gleichermaßen durch die Augen eines Fremden wie eines Einheimischen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (FOTOGRAFIE HEUTE H. 2). Begleitend zur Präsentation der Fotografien findet am 30.11.2018 um 19:30 in der Galerie Raskolnikow ein Fotografischer Salon mit Podiumsdiskussion in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung statt.

Tomasz Lewandowski, 1978 in Nysa/Polen geboren, erwarb einen Masterabschluss in Photography an der renommierten Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und arbeitet seit ca. 15 Jahren als Fotograf. Zusätzlich unterrichtet er Fotografie an diversen Hochschulen als Dozent.

Veranstalter:


Forum für zeitgenössische Fotografie Dresden e.V. (www.fotoforumdresden.de)
in Kooperation mit dem Kunsthaus Raskolnikow e.V. (www.galerie-raskolnikow.de)
und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Sachsen e.V. (www.dpg-sachsen.de)


Presseinfo (PDF) Fotografischer Salon - 30.11.2018


Ausstellung Polish Summer


Vernissage: 26. Oktober 2018, 19:30 Uhr


Einführung: Prof. Dr. Jürgen Schmidt
Ausstellungsdauer: 27. Oktober – 07. Dezember 2018
geöffnet Mi - Fr: 15 - 18 Uhr, Sa: 11 - 14 Uhr
Kunsthaus Raskolnikow, Böhmische Straße 34, 01099 Dresden
www.galerie-raskolnikow.de


Fotografischer Salon


30. November 2018, 19:30 Uhr


Kunsthaus Raskolnikow, Böhmische Straße 34, 01099 Dresden
mit Podiumsdiskussion in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung






Ausstellungseröffnung Polish Summer - 26.10.2018
Kunsthaus Raskolnikow, Dresden

Jürgen Schmidt zur Einführung Tomasz Lewandowski „Polish Summer“


Tomasz Lewandowski wurde 1978 in Polen geboren und ist dort aufgewachsen. Er kam vor 10 Jahren zum Studium nach Deutschland und erwarb 2012 einen Masterabschluss in Photography an der renommierten Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle. Seit 2003 arbeitet er als professioneller Fotograf. Zusätzlich unterrichtet er Fotografie an diversen Hochschulen als Dozent. Sein Lebensmittelpunkt ist Halle, aber natürlich kehrt er immer wieder in sein Heimatland zurück, um Kontakt zu Familie und Freunden zu halten, aber auch um die gesellschaftliche Situation in Polen mit dem Medium der Fotografie zu dokumentieren. Weil er sowohl in Polen als auch in Deutschland zu Hause ist, gelingt es ihm, seine Heimat aus einer ganz eigenen Perspektive betrachten. Er sieht Polen gleichermaßen durch die Augen eines Fremden wie eines Einheimischen. Der größte Teil seiner Fotografien zeigen Gebäude, Straßen und Plätze. Dennoch bilden die Aufnahmen die sozialen Verhältnisse und die Lebensgewohnheiten der Polen auf einzigartige Weise ab. In ihnen drückt sich der wirtschaftlich-soziale Wandel ebenso aus wie die politischideologischen Umbrüche der letzten Jahrzehnte.

Der Titel dieser Ausstellung ist „Polish Summer“ und zwar auf den ersten Blick aus dem einfachen Grund, weil die 6 Reisen, die Tomasz durch Polen unternommen hat, jeweils im Sommer der Jahre 2017 und 2018 stattgefunden haben. Aber wie gesagt „auf den ersten Blick“. Als ich ihn danach fragte, antworte er „Erinnerst du dich an den «deutschen Herbst» oder den «arabischen Frühling»?“ Ich brauche wohl nicht zu sagen, worauf diese Assoziationen abzielen. Hier wird uns ein Land vorgestellt, dass 100 Jahre nach seiner Neugründung in elementaren Fragen der gesellschaftlichen Ordnung gespalten ist. Was wir hier vor uns haben, ist ein aktueller Blick hinter die Kulissen Polens. Hat man die Bildinhalte erst einmal entschlüsselt, was teilweise erst bei sehr genauen Hinsehen gelingt, geben sie auf subtile Weise Einblick in das Leben der Polen in der Gegenwart wie in der jüngeren Vergangenheit. Da ist beispielsweise der blaue Pool vor den in einiger Entfernung liegenden Baracken des von den deutschen Besatzern errichteten KZs Ausschwitz. Hier geht es zunächst um ein scheinbar banales Detail, den blauen Pool, erst bei genauerer Betrachtung erweist sich die Szene als ganz und gar nicht banal. Wie dieses sind unter den ausgestellten Bildern viele, die eigentlich einer Erläuterung bedürfen und diese finden Sie in einem aufwendig gestaltetem Katalog. Der Katalog ist zweisprachig - deutsch/polnisch - weil die Ausstellung, 2019 in Warschau und später möglicherweise auch in Wroclaw/Breslau gezeigt werden wird.

Dies ist ein Blick voraus! Erlauben Sie mir an dieser Stelle auch zurückzuschauen und zwar auf eine Ausstellung des Forums für zeitgenössische Fotografie im Jahr 2016. Gezeigt wurden damals Fotografien von Andrew Phelps, einem gebürtigen US-Amerikaner, der seit langer Zeit in Salzburg lebt. In seinen Bildern ging es um Phoenix, Arizona, Heimat von Andrew Phelps, die er nach langer Abwesenheit wieder aufsuchte.

Also eine sehr ähnliche Konstellation und der Vergleich der Bilder von Andrew Phelps mit denen von Tomasz Lewandowski ist außerordentlich interessant.

Obwohl ich kein Kulturhistoriker bin, erlaube ich mir, die Arbeiten von Tomasz Lewandowski ebenso wie jene von Andrew Phelps einer fotographischen Strömung zuzuordnen, die nach einer Ausstellung gleichen Namens im Jahr 1975 als „New Topographics“ bezeichnet wird. Vertreter dieser Strömung sind so berühmte amerikanische Fotografen wie Robert Adams, Lewis Baltz oder Stephen Shore. Ihnen gemeinsam ist, den Alltag in all seiner ganzen Gewöhnlichkeit abzubilden. Gleichzeitig ist es eine Absage an die Schöne-Welt-Fotografie, die wir aus der Zeit davor kennen, z.B. die Arbeiten von Ansel Adams. Der von „New Topographics“ ausgehende Impuls hat, wie man auch in dieser Ausstellung sieht, bis heute einen prägenden Einfluss auf die Fotografie, indem sie den Blick zwar auf Landschaften und Gebäude richtet, dabei aber letztlich die herrschenden gesellschaftlichen Zustände, wie in einem Spiegel, abbilden möchte.
Polish Summer Ausstellungseröffnung
Polish Summer Ausstellungseröffnung
Polish Summer Ausstellungseröffnung
Polish Summer Ausstellungseröffnung
Polish Summer Ausstellungseröffnung
Polish Summer Ausstellungseröffnung
Polish Summer Ausstellungseröffnung
Polish Summer Ausstellungseröffnung. Tomasz Lewandowski


Polish Summer

Polish Summer Pressefoto
Polish Summer Pressefoto © Tomasz Lewandowski

Polish Summer Pressefoto
Polish Summer Pressefoto © Tomasz Lewandowski




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